Biografie

Ingrid Caven, in Saarbrücken geboren und heute in Paris lebend, ist Schauspielerin und Sängerin.

Ende der 60er Jahre lernt sie den Regisseur, Autor und Schauspieler Rainer Werner Fassbinder kennen, mit dem sie von 1970 – 1972 verheiratet ist. Sie spielt in zahlreichen seiner Filme, so als Nachtclubsängerin und Tochter von Brigitte Mira in „Mutter Küsters Fahrt zum Himmel“ (1975), als unerreichbar große Liebe in „Händler der vier Jahreszeiten“ (1971), als hilflose Hure in „In einem Jahr mit 13 Monden“ (1978).

Ihre Musikbegeisterung führt sie Ende der 70er zu ihrer zweiten Karriere als Chansonsängerin. Mit Kompositionen von Peer Raben und Texten von Fassbinder und Hans-Magnus Enzensberger und in einer legendären Robe von Yves Saint Laurent wird sie zur „ Callas des europäischen Cabarets “ (Village Voice).

Ingrid Caven setzt aber auch ihre Filmkarriere fort, so spielt sie u.a. für Daniel Schmid („La Paloma“, „Schatten der Engel“, „Violanta“), Werner Schroeter („Der Tod der Maria Malibran“, „Der Tag der Idioten“) und Jeanine Meerapfel („Malou“). Für ihre Darstellung einer Sängerin auf einem Rummelplatz in Walter Bockmayer’s „Looping“ erhält sie 1981 den deutschen Filmpreis in Gold.

Im Jahr 2000 schreibt Jean-Jacques Schuhl einen „biografischen Roman“ mit dem Titel „Ingrid Caven“, der in Europa zu einem Bestseller wird. Das mit dem Prix Goncourt ausgezeichnete Buch entwickelt aus der Beschreibung von Cavens Leben ein Panorama der Bundesrepublik. Schuhl präsentiert uns eine exzentrische, anstrengende, verletzte und verletzliche Heldin.

2001 erhält sie für ihren Beitrag zur französischen und deutschen Kultur den „Commandeur des arts et des lettres“.