Das Buch

Das Buch

Jeden Augenblick unter den Scheinwerfern zum Leben erweckt, erfunden, wie eine Marionette, außer daß sie lebendig war, mehr als lebendig, und daß sie überdies sehr schnell von einem Zustand in den anderen wechselte, indem sie die Frau und die Gliederpuppe zusammenbrachte, und die Gliederpuppe war auch sie. Eine Marionette, ein Prälat: hier ist etwas, was nicht mir gehört, und doch schenke ich es euch, ich habe es geschenkt bekommen, ich gebe es an euch weiter: eine Melodie, einige Worte und im Grunde sogar diese Gesten, ich vertraue sie der Luft an … Eben das war eine Interpretin: nichts weiter als ein Instrument … Die wunderbare Fähigkeit, geben zu können, was man nicht besitzt.*

*Auszug aus: Jean-Jacques Schuhl, „Ingrid Caven“, Eichborn Verlag

Rezensionen:

“Das Buch erzählt nicht eine Geschichte oder die vielen Geschichten – von der Caven, von Fassbinder, von Yves Saint Laurent, von Bette Davis. Das Buch präsentiert Tableaus von Menschen, die – gewollt oder ungewollt, wissentlich oder unwissentlich – ein Spektakel aus sich machen.”
Liberation

“Man wagt nicht, dieses Buch einen Liebesroman zu nennen, zu viel wird unter diesem Etikett angepriesen. Man sollte besser von Zauberei sprechen und von Schuhl als einem Zauberer …”
Le Monde

“Man lacht in ‘Ingrid Caven‘. Beim Lesen dieser glänzenden Geschichte, trocken geschrieben und ohne Metaphern und jeglicher Schwulst, lacht man von Anfang bis Ende. Die Geschichte ist weit entfernt von der depressiven Rhetorik, in der man sie möglicherweise einschließen möchte – ein Meisterwerk voller Freiheit und Freude.
Ein Roman über die Gegenwart. Eine Mischung aus wiedergefundener Zeit und der Kehrseite der zeitgenössischen Geschichte. Dietrich und Hemingway …
Ein kleines Mädchen, das 1943 an der Nordsee für Hitlers Soldaten singt … und fünfzig Jahre später in Jerusalem. Über eine Epoche zu berichten ist einfach. Eine ganz andere Geschichte ist es, deren Grundsatz und Geheimnis zu erzählen, die Kraft, die all diese Momente verbindet, die als Einzelteile nichts anderes als Träume wären, zu beschreiben. Und dennoch ist es das, was Jean-Jacques Schuhl herrlich gelungen ist.”